Das ahoj-Stipendium

Foto: Steve Nauke, Mai 2022.

Um die Entwicklung und Umsetzung gemeinwohlorientierter Ideen zu unterstützen, schreiben wir jährlich für einen Zeitraum von 7 Monaten das ahoj Stipendium aus. Mit diesem wollen wir junge Gründer*innen und Ideenentwickler*innen ermutigen, ihre Potenziale zu entfalten.  Wir helfen wir ihnen dabei, ihre erdachten Lösungen, Produkte und Dienstleistungen im Austausch mit anderen auszuprobieren und weiterzuentwickeln.

Das nächste Stipendium startet zum 1. November 2023 und endet am 31. Mai 2024. Bewirb dich bis zum 30.09.2023!

Alle wichtigen Termine und Informationen zum Stipendium sowie dem Bewerbungsprozess sind im Informationsblatt ausführlich beschrieben. Dieses sollte unbedingt gelesen werden!

Inhalte der Förderung

Das Stipendium ist ein kostenfreies Professionalisierungs- und Weiterbildungsangebot, welches als Stipendiat*innengemeinschaft zeitgleich durchlaufen wird. Unsere Angebote unterstützen vor allem bei der Ideen- und Konzeptentwicklung bis hin zum Sichtbarmachen und Testen von Angeboten. Diese Zeit wird in der Gründungswelt Vorgründungsphase genannt. Um diese bestmöglich zu begleiten, stellen wir ein Programm zusammen, welches sowohl aus Qualifizierungsveranstaltungen als auch aus kollegialen Austauschformaten besteht.

Die Termine für die Weiterbildungsangebote kannst du dem Programm-Flyer entnehmen. Dort mit einem Ankersymbol gekennzeichnete Veranstaltungen sind sogenannte „Ankerqualifikationen“. Für die Stipendiat*innen die die Teilnahme an diesen verpflichtend.

Gemeinschaft & Kollegialität

Wir schaffen Anlässe und Gelegenheiten für die Stipendiat*innen, um in Kontakt und Austausch mit Menschen zu treten, die wie sie an eigenen Ideen arbeiten.

Qualifizierung

Professionalisierung und Weiterbildung für die Projektarbeit am konkreten Projekt. Die Inhalte bieten methodischen Input, Fachwissen, Übungen und ausreichend Diskussionsstoff, um die entstehenden Konzepte gründlich zu durchleuchten.

Begleitung

Die ahoj-Crew begleitet die Stipendiat*innengruppe, lotst durch den Prozess und schafft Räume für kollegialen Austausch. Bei den wöchentlichen Co-Working Days können Herausforderungen und Unklarheiten auf den Tisch gebracht und besprochen werden. Ergänzend dazu besteht die Möglichkeit, nach Bedarf auch Einzel-Begleitungsgespräche mit dem Team zu vereinbaren.

Raum

Wir bieten unseren Stipendiat*innen einen kostenfreien Arbeitsplatz bei uns im Laden auf der Landeskronstraße 4. Hier trifft man sich zum Co-Working mit den anderen Stipendiat*innen und findet die nötigen Büroinfrastruktur vor.

Für wen ist das ahoj-Stipendium?

Unser Programm richtet sich an Ideenentwickler*innen, die:

  • sich professionalisieren wollen
  • sich umfangreich weiterbilden wollen
  • die keine Eigenbrötler sind, sondern Gemeinschaft, Kollegialität und Austausch suchen
  • sich Struktur und ein empathisches Gegenüber wünschen
  • sich einen Arbeitsort wünschen, um konzentriert die Entwicklung ihrer Idee voranzutreiben

Dies können angehende Gründer*innen oder Selbstständige sein, die sich ein neues Standbein aufbauen wollen oder Menschen, die vor allem projektbasiert arbeiten, wie Studenten, Kreative & Aktive.

Bewerben können sich sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen. Gruppen sind dazu angehalten mindestens eine und maximal zwei hauptverantwortliche Personen als unsere Ansprechpartner*innen zu bestimmen.

Was passiert im ahoj-Stipendium und wie viel Zeit muss man sich als Stipendiat*in nehmen?

Wir wollen, dass die Entwicklung und Qualifizierung der Vorhaben richtig Fahrt aufnehmen.

Für das Stipendium sollte man sich daher mindestens 10 bis 15 Stunden die Woche Zeit nehmen.

Gerade in den ersten Monaten liegen zahlreiche Ankerqualifikationen, wodurch die Präsenzzeit in deutlich höher ausfällt als in der zweiten Hälfte des Stipendiums.

In den 7 Monaten werden die Stipendiat*innen:

Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

Um sich für das Gründungsstipendium zu bewerben, muss das ausgefüllte Bewerbungsformular bei uns eingereicht werden. Anschließend stellen die Bewerber*innen ihre Idee vor einer Jury vor, mit der wir gemeinsam entscheiden, wer ein Stipendium bekommen kann. Folgende Termine und Gelegenheiten sind dabei zu beachten:

Informationsveranstaltung – 12.09.2023

Wir laden zum Informationsabend ins ahoj auf der Landeskronstraße 4 ein. Der Abend ist eine gute Gelegenheit, um das Team persönlich kennenzulernen und einen Blick in den Laden und Co-Working Space zu werfen. Zudem werden die Angebote, insbesondere das Programm und das Stipendium vorgestellt.

Schriftliche Bewerbung – bis 30.09.2023

Bis zum 30. September 2023 kann man sich bei uns auf das Stipendium bewerben. Hierfür wird das Bewerbungsformular ausgefüllt. Um sich vorab mit den Fragen vertraut machen zu können, stellen wir diese als Dokument zum Download zu Verfügung. Die Abgabe der Bewerbung erfolgt jedoch ausschließlich über das ausgefüllte Webformular.

Terminvergabe für die Präsentation

Wir sammeln zunächst die Bewerbungen und melden uns anschließend bei den Bewerber*innen mit einem Termin für die Präsentation vor der Jury am 5.10. Wir bitten alle Bewerber*innen, sich den Zeitraum von 10.00 bis 16.00 Uhr bis zur genauen Terminvergabe freizuhalten.

Präsentation vor der Jury – 05.10.2023

Wir wollen die Bewerber*innen mit ihren Gründungsvorhaben besser kennenlernen und herausfinden, ob sie bei uns richtig aufgehoben sind. Dafür präsentieren sie sich und ihre Idee in 5-10 Minuten vor unserer Jury und beantworten im Nachgang ihre Fragen.

Wer mit dem Gedanken spielt sich zu bewerben, sollte unbedingt das Informationsblatt lesen. In diesem werden nochmal ausführlich beschrieben, welche Kriterien erfüllt werden müssen, um ein Stipendium zu bekommen. Zudem wird erläutert auf welche Punkte bei der Präsentation vor der Jury eingegangen werden soll.

Alumni

Stipendiat*innen im Zeitraum 2022/2023

Isa

Ich bin studierte Filmregisseurin und hege eine besondere Leidenschaft für originelle, überraschende und hoffnungsvolle Geschichten. Jeder Film beginnt mit einem guten Drehbuch. Da „Görliwood“ jede Menge Inspiration, Raum und Kulissen für Filmschaffende bietet, möchte ich in Görlitz eine Drehbuchwerkstatt gründen. Hier sollen sowohl jegliche Filmfans als auch Drehbuchautoren aus aller Welt das Drehbuchhandwerk vertiefen und Geschichten entwickeln, die vor Ort und in der Umgebung gedreht werden können. Damit möchte ich die örtliche Filmlandschaft beleben, einen gemeinschaftlichen Ort für kreative Visionen schaffen und einen Beitrag für eine konstruktiv ausgerichtete Erzählkultur etablieren. Denn wie schon Plato sagte: „Those who tell the stories, rule society.“
 

Florentine

Ich bin Florentine Bastet – Körpertherapeutin, Lebens- & Liebesforscherin, Weggefährtin und Weltenwanderin.  

Zudem beende ich bald mein Studium der Kommunikationspsychologie.  2019 kam dafür nach Görlitz und heute bin ich sehr glücklich und dankbar für den Raum und besonderen Zauber dieser Stadt. Meine Mission ist, Menschen zurück in ein lebendiges Körpergefühl zu begleiten, da ich fest davon überzeugt bin, dass wir ein freieres und glücklicheres Leben leben, wenn wir uns selbst wieder mehr wahrnehmen können. Meine Arbeit ist sozusagen eine Rückführung nachhause – zu sich selbst. Dabei arbeite ich mit Individuen, Gruppen & Paaren.

Kerstin

Ich bin Kerstin, gebürtige Görlitzerin und genieße seit jeher, mit meinen zwei Kinder und meinem Mann, den Zauber dieser Stadt. Seit über fünf Jahren beschäftige ich mich intensiv mit ätherischen Ölen. Ich bin begeistert und überzeugt von der Pflanzenkraft, sowie Wirkung dieser reinen Essenzen. Durch meine circa 20 Jahre lange Erfahrung als Krankenschwester, durfte ich Menschen durch schwierige Situationen begleiten. Mit meinen Workshops rund ums Thema ätherische Öle, vermittle ich Grundlagen der sicheren und einfachen Anwendung im Alltag. Durch die TCTM (Transformationscoach mit der Tausch-Methode) ist es mir effizient möglich, Menschen in herausfordernden Lebenssituationen zu begleiten. Unter Transformation versteht man, den Prozess der Veränderung vom aktuellen Ist-Zustand hin zu einem angestrebten Ziel-Zustand in der nahen Zukunft. Mein Angebot richtet sich an Frauen und Männer in besonderen Lebensabschnitten, welche sich in Ängsten, Schlafveränderungen, Aggression widerspiegeln. Dies bringt oft Krisen in Form von Unsicherheiten im Familienalltag, Liebe, Partnerschaft und Beruf mit sich. Hier setzt jetzt meine Methode (mit Hilfe ätherischer Öle) zum Wandel an.  Ziel ist es achtsam in die eigene Kraft zu kommen, Stärken wiederzuentdecken um Glück, Freiheit und Potenzialentfaltung erleben zu können.

Du möchtest Kerstin kennenlernen? Dann kontaktiere sie per Instagram.

 

 

Manuela

Mein Name ist Manuela. Ich bin Mama von 3 Kindern, Yogalehrerin, Doula und neu in Görlitz. Ab dem Jahr 2023 möchte ich hier in der Stadt Räume für Yoga, Begegnungen und Austausch eröffnen, für Eltern mit Baby(s)/Kind(ern), (sog. Eltern- Kind-Treff). Es wird Yogaclassen im Vinyasa Yogastil geben und Kundalini Yoga extra für Schwangere, Mamas mit Baby und Senioren. Denn Yoga macht Spaß und ist auf lange Sicht sehr gesund. Geburtsvorbereitungskurse werden auch Teil meiner Arbeit sein. Ich selbst habe 6 Jahre in einem Geburtshaus mitgearbeitet und sehr viele schöne und intensive Erfahrungen erlebt. 

Als Doula werde ich Paare/Frauen vor, während und nach der Geburt begleiten. Meine Lieblingsaufgabe sehe ich darin, auf dem Weg in eine selbst bestimmte Geburt unterstützend und begleitend mit all meinem Wissen, Gaben und Erfahrungen präsent zu sein.  Diese Arbeit liegt mir sehr am Herzen, denn die aktuelle Situation der Geburtshilfe in Deutschland sieht leider im Moment nicht sehr positiv aus.  Ich möchte deshalb mit meinem Angebot einen Mehrwert dazu beitragen, diese Situation zu verbessern. 

In meiner Freizeit tanze ich orientalischen Tanz, vielleicht wird es dazu den einen oder anderen Workshop bei mir geben.

Stipendiat*innen im Zeitraum 2021/2022

Franziska

In vielen von uns schlummert das unbehagliche Gefühl, dass es so nicht mehr länger weitergehen kann. Der bequeme Lebensstil hierzulande verbraucht mehrere Erden pro Jahr, doch wir haben nur eine. Das Stipendium im ahoj hat mir Kraft gegeben, mich mit dieser schweren Thematik konstruktiv auseinanderzusetzen und eine Vision von einem Ort zu entwickeln – dem Zukunftslabor Biehainer Waldgarten, der einen kleinen Beitrag zu einem nachhaltigeren Leben in der östlichen Oberlausitz leisten kann. Dabei war das ahoj in seiner Offenheit und dem wertschätzenden Miteinander Unterstützung und Inspiration zugleich. Durch das gemeinsame Arbeiten und Teilhaben an unseren Ideen habe ich gelernt, mein Herzensprojekt authentisch darzustellen. Gleichzeitig konnte ich viele Anregungen für die Gestaltung des Waldgartens und den dort geplanten Angeboten gewinnen. Genau wie im ahoj soll es unterschiedliche Formate zum gemeinsamen selbstbestimmten Lernen und Arbeiten an eigenen nachhaltigen Ideen geben.

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Felix

Die Idee einer Kunsthalle in Görlitz ist nicht neu und deshalb auch nicht abwegig. Ganz im Gegenteil: sie ist realistisch und findet viele Befürworter*innen. Gemeinsam als Kollektiv wollen wir einen dauerhaften, professionellen Ausstellungsort für zeitgenössische Künste, ein Netzwerk für Künstler*innen in der Dreiländerregion und ein lokales Bewusstsein für Kunst schaffen. Im ahoj von Oktober 2021 bis April 2022 entwickelt, geht das Vorhaben seitdem Schritt für Schritt eigene Wege. Im Stipendium haben wir gelernt, unsere Idee in einem Business Model Canvas abbilden zu können und es in die Öffentlichkeit zu bringen. Um einen gut ausgestatteten Ort für zeitgenössische Künste zu etablieren, bedarf es viel Netzwerkarbeit und Kommunikation. Es braucht Aufmerksamkeit, Akzeptanz und Mitstreiter*innen. Die nächste Etappe ist die Durchführung eines Pilotprojekts (Juli bis Oktober 2022) in der Jakobstraße 2 in Görlitz, wo mehrere Ausstellungen organisiert und Informationen gesammelt werden.

Du bist Künstler*in oder Aussteller*in? Du bist einfach nur neugierig, wie es mit dem Vorhaben vorangeht? Dann melde dich per Mail!

Oliver

Meine Mission ist es, Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung und Heilung zu unterstützen. Mit dem Titel Psychologische Beratung & Körpertherapie hatte ich mich für das ahoj-Stipendium beworben, ohne große Erwartung, allein mit dem Glauben: Jede Unterstützung ist herzlich willkommen. Das sympathische Team und deren liebevolle Herangehensweise an das Thema Existenzgründung, hat mich überzeugt. Als Neuankömmling in Görlitz war das ahoj ein wichtiger Hafen zum Ankommen. Im Laufe des Stipendium konnte ich mehr und mehr Sicherheit, mehr Selbstvertrauen, in mich und mein Vorhaben gewinnen. Die Crew und meine Mitstipendiat*innen haben mich in meinem Vorhaben gespiegelt und mich darüber zum Reflektieren angeregt. Es wurden mir viele Wege und Strategien zur Existenzgründung gezeigt, die mich letztendlich in meinem Weg bestärkt haben. Wo ich jetzt stehe, könnt ihr hier sehen.

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Aimée

Ich bin in Kamerun geboren und seit 2019 in Görlitz. Im ahoj bin ich mit meinem Vorhaben angedockt, die Lebensbedingungen in Kamerun zu verbessern und einen internationalen Austausch zwischen kamerunischen und Görlitzer Handwerker*innen herzustellen. Diese sollen nach Kamerun reisen und ihr Fachwissen mit den Kameruner*innen teilen. Darüber hinaus lernen sie die Rohstoffe Afrikas kennen. Im Gegenzug reisen kamerunische Handwerker*innen nach Deutschland und lernen deutsche Handwerkstraditionen kennen. Auf diese Weise können Vorurteile abgebaut und neues Wissen gewonnen werden. Dank des Stipendiums habe ich gelernt, wie ich mein Vorhaben realisieren kann, habe theoretische Kenntnisse bekommen und habe nun eine klare Vision des Projekts.

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Rosa & Raphael

Mit der Idee, ein Feld in Gemeinschaft zu pachten, um dort vorrangig Lagergemüse für den Eigenbedarf anzubauen, dockten wir im ahoj an. Mit unserem Vorhaben wollen wir vor allem einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten und in der Stadt lebenden Menschen die Möglichkeit bieten, einen Ort für den eigenen Gemüseanbau zu gestalten. Wir fühlten uns vom ersten Treffen an von der ahoj-Gemeinschaft samt Crew-Mitgliedern herzlich aufgenommen. Diese positive Resonanz motivierte uns während der ganzen Zeit des Stipendiums. Da die Themen unserer Vorhaben teilweise sehr nah beieinander lagen, fühlten wir uns inhaltlich sehr verstanden und konnten so von den anderen Vorhaben lernen. In den Werkstätten konnten wir einige Antworten auf unsere Fragen zum Gründungsprozess finden, aber auch ganz neue Gedanken und Anregungen finden. Für uns war auch das Netzwerk, welches das ahoj mittlerweile aufgebaut hat, von entscheidender Bedeutung, sei es um geeignete Ansprechpartner*innen zu finden, in der Kommunikation mit Mitstipendiat*innen oder das Weiterleiten von Fördermöglichkeiten. Auch der Laden war für uns als Co-Working Raum und Arbeitsort hilfreich, um an unserem Vorhaben kontinuierlich zu arbeiten. Wir sind sehr dankbar für den herzlichen und wohlwollenden Austausch zwischen uns Stipendiat*innen und für die wertschätzende und konstante Begleitung der Crew, die uns dabei geholfen hat, unser Vorhaben mittlerweile in die Praxis umgesetzt zu haben.

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Stipendiat*innen im Zeitraum 2020/2021

Jacqueline

Ich bin mit der Idee ins Stipendium gestartet, am Berzdorfer See einen Freiraum, eine Bühne, eine Plattform, einen Ort der Begegnung und der Musik, der Aktion und der Kunst, des Rückzugs und der Kultur für Auszeiten zu schaffen. Inspiriert von der Berliner Hausbootszene, die den schwindenden Freiräumen am Land begegnet, in dem sie das auf dem Wasser herrschende Jedermanns Recht nutzt, habe ich meine Vision entwickelt. Ich möchte ein Floß am See etablieren, das man mieten kann. Ich habe am Stipendium teilgenommen, weil ich mit meiner Idee nicht mehr allein bleiben wollte. Im ahoj-Stipendium konnte ich durch die Gemeinschaft Kraft für die Umsetzung meiner Idee gewinnen. Gleichzeitig habe ich aber auch erkannt, welche Bereiche ich in der Projektentwicklung/ -umsetzung gern abgeben würde. Die Konkretisierung des eigenen Ziels hat mir geholfen, nun besser mit Kooperationspartner*innen und Interessierten sprechen zu können.

Steve

Ich habe im ahoj angeheuert, da mir die Präsenz und Wertschätzung für die Kreativszene in öffentlichen Debatten zu kurz kommen. Obwohl diese sich oft jahrelang mit voller Hingabe für Görlitz einsetzen, fallen sie oft unter den Radar der hiesigen Stadtgesellschaft. Ich möchte genau das ändern und lokalen Engagierten eine gemeinsame Bühne bauen, damit diese mehr Beachtung für ihre Anliegen und Angebote finden. Als ich mit dem Stipendium im ahoj begann, dachte ich vom Ende her, von einem großen und etablierten Ding. Das ahoj hat mich mit Workshops und Begleitgesprächen aus diesem manchmal etwas erschlagendem Denken geholt und ins Handeln gebracht. Aus der Idee eines klassischen Stadtmagazins wurde parallel dazu ein spielerisches Format, ein Stadtmagazin als Wundertüte: Die „wilde“ Göre. Stipendiat gewesen zu sein gibt mir Selbstbewusstsein. Das Projekt wurde im ahoj schon von anderen für gut befunden.

Raffael

Kein Mensch ist frei von Stereotypen und Vorurteilen. Muss ein Mensch frei davon sein? – Nein! Wichtig ist es allerdings, diese Prozesse zu erkennen und reflektieren zu können bzw. zu realisieren, wann Stereotype und Vorurteile zu Diskriminierung führen und somit zu einer realen Gefahr für die Betroffenen werden. Zu diesem Thema habe ich einen interaktiven Workshop entwickelt, den ich im Rahmen des Stipendiums im ahoj weiterentwickelt habe. Ich habe die Zeit im ahoj genutzt, um den Workshop für eine möglichst breite Zielgruppe zugänglich zu machen und an diese heranzutreten. Ich habe gelernt, was es bedeutet, selbstständiger Arbeit nachzugehen und was ich alles dafür brauche, um mit einer eigenen Idee den Lebensunterhalt zu bestreiten. Insbesondere die Workshops zu den Steuern und zur Zielgruppenanalyse haben mir Mut gemacht und gezeigt: Ich kann eigentlich einfach loslegen.

Heidi

Als Künstlerin bin ich im März 2020 in Görlitz angekommen, um hier eigene Projekte wachsen zu lassen, Freiräume zu nutzen und neue Verbindungen zu schaffen. Ich habe am Stipendium teilgenommen, um als selbstständige Künstlerin mit meinen Projekten in Görlitz anzukommen und Netzwerke zu knüpfen. Das ahoj war für mich ein Anker und hat mich in meiner Entscheidung in Görlitz zu sein, bestärkt. Ich konnte Kontakte, Austausch und Ansatzpunkte in der Stadt finden, die mir, auf mich allein gestellt, verschlossen geblieben wären. Viele Ideen und Kooperationen sind entstanden, u.a. mit dem Ideenfluß e.V. und mit der vhs. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Workshop zum Effectuation-Ansatz: Arbeite mit dem, was du hast. Bei den eigenen Möglichkeiten anzusetzen war für mich, besonders in Hinblick auf die Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie, eine wichtige Erkenntnis.

Otto & Andi

Görliwood ist in aller Munde und wird öffentlichkeitswirksam über die Görlitzer Grenzen hinweg als Marke verwertet. Trotzdem ist es Kameramännern und Kamerafrauen und Mediengestalter*innen kaum möglich, sich in ihrer Selbstständigkeit über Aufträge in der Region zu tragen. Um Kräfte zu bündeln und sichtbarer zu werden, wollen wir ein offenes Medienkollektiv gründen. Während des ahoj-Stipendiums wollten wir herausfinden, welche Rechts- und Organisationsformen für unser Medien-kollektiv infrage kommen. Zudem wollten wir Verbündete gewinnen, mögliche Aufgaben-bereiche ausfindig machen, analysieren und verteilen. Für uns war der Vorstellungsabend mit dem „ehrliche Arbeit – freies Kulturbüro“ aus Berlin besonders inspirierend. Er hat uns gezeigt, wie sich ein loses Kollektiv über das Machen findet und sich dann über die Zeit verfestigt und professionalisiert. Statt lange über das Wie und Wann nachzudenken, nehmen Andi und ich nun auch einfach gemeinsam Aufträge an und versuchen über das Tun weitere Partner*innen zu finden. Unser im ahoj entwickeltes Business Model Canvas gibt uns Struktur und Überblick. Wir werden stetig daran weiterbasteln und können jetzt offen und ohne Hemmnisse über unsere Idee mit Anderen sprechen.

Stipendiat*innen im Zeitraum 2019/2020

Jessy James LaFleur

Angeprangert! SpokenWord ist eine innovative Jugend- und Literaturinitative. Diese habe ich begründet, um die Welt durch die Magie des gesprochenen Wortes ein bisschen besser zu machen. Das Projekt weiter zu professionalisieren, war mein Ziel im Stipendium. Während des Gründungsstipendiums habe ich meine Kollegen Nils Matzka und Max Golenz mit ins Boot geholt. Zu dritt entwickelten wir ein Workshopkonzept und literarische Projekte. Die Zeit im ahoj haben wir genutzt, um uns auf Fördermittel und Preisgelder für unsere Formate zu bewerben, unsere Webseite zu erweitern, das Netzwerkangebot auszubauen und neue Partner*innen für Bereiche wie „Social Media“ und „Booking“ zu gewinnen. Das ahoj-Stipendium hat unsere Arbeit vor allem durch Workshops zu Themen wie „Steuern“ und „Gründen“ erleichtert und dabei geholfen, uns professioneller aufzustellen.

Dan

Ich bin mit der Idee gestartet, kommunale Entscheidungsprozesse in dieser Stadt, sowie Partizipationsspielräume der Stadtgestaltung in Form eines interaktiven Planspiels nachvollziehbar zu machen. Dieses soll Jugendliche für Beteiligung und demokratischen Diskurs begeistern und sie ihre Selbstwirksamkeit spüren lassen. Unterstützung bot mir das ahoj durch ein Bündel aus drei wesentlichen Dingen: 1. Ich erhielt einen Raum bzw. einen Arbeitsplatz mit technischer Ausstattung (Drucker, WLAN, Büromaterial). 2. Ich erhielt ein Angebot aus Workshops und Inputs zum Thema Selbstständigkeit, sowie die Vermittlung von Förderprogrammen. 3. Der fachliche Austausch zu den jeweiligen Bedarfen und das private Miteinander innerhalb der Ladengemeinschaft haben mich inspiriert.

Franziska & Yasmin

Der Filmklub von der Rolle 94 e.V. und das dazugehörige CamilloKino sind eine soziokulturelle Initiative mit dem Bildungsauftrag, regionale, junge und unabhängige (Film-)Kunst zu stärken und sich für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Seit Jahrzehnten wird das Camillo größtenteils ehrenamtlich betreut. Wir, Yasmin und Franziska, sind im ahoj-Stipendium mit dem Ziel angetreten, die Organisationsstruktur des Camillos zu professionalisieren und bezahlte Arbeitsstellen zu schaffen. Das ahoj-Team hat uns 10 Monate lang zur Seite gestanden, viele Fragen gestellt und uns darin geschult, Ideen aufs Papier zu bringen bzw. zu konkretisieren. Wer hätte gedacht, dass unsers Projektbausteine in die Kästchen eines Business Model Canvas passen? Wir haben durch die Zusammenarbeit mit dem ahoj erfahren, wo wir persönlich hinwollen, was die Grenzen unserer (ehrenamtlichen) Arbeit sind und welche Projektbausteine wir auslagern bzw. abgeben müssen.

feministisches*forum

Als feministisches*forum sind wir seit 2016 in Görlitz aktiv, um feministisch-emanzipatorische Praxis für den Privatbereich und die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir organisieren verschiedene Workshopformate, beispielsweise zu Themen rund um intersektionalen Feminismus, Weiblichkeits*anforderungen und queere Lebensvielfalt. Durch das Stipendium und unseren Platz im Laden sind wir als Initiative sichtbarer und präsenter geworden. Regelmäßige Beratungen haben uns geholfen, uns zu professionalisieren (z.B. beim Thema Öffentlichkeitsarbeit) und haben uns unsere Organisationsstrukturen verdeutlicht. Als besonders wertvoll haben wir das Miteinander empfunden: Gegenseitige Impulse haben unsere Arbeit bereichert, Kompetenzen konnten ausgetauscht und geteilt werden und wir konnten unsere enge und gute Zusammenarbeit mit dem CamilloKino vertiefen. Die Arbeit in einem gemeinsamen Büro und die unkomplizierte Verfügbarkeit eines Veranstaltungsraums hat uns sehr gefallen und inspiriert, sodass wir nach dem Stipendium in eigene Räumlichkeiten gezogen sind und die Flint*erie eröffnet haben.

Jury

David Sauer

Aus den Erfahrungen einer erfolgreichen eignen Gründung während des Betriebswirtschaftsstudiums an der HSZG begleitet und unterstützt David Sauer seit 2006 Gründungsinteressierte in der Oberlausitz. Ein besonderer Fokus liegt neben der Entwicklung innovativer Geschäftsmodellen, auch in der unternehmerischen Kompetenzentwicklung. Seit 2019 ist David im Expertengremium der Gründungsförderung InnoStartBonus.

„Ich möchte ahoj unterstützen, innovative Geschäftsideen also noch kleine Pflänzchen oder Keimlinge im Görlitzer Gründungsökosystem die Möglichkeit finden, das wichtige Know How und die richtigen Kontakte (Dünger & Humus) zu erhalten, damit tragfähige gesellschaftlich wertvolle und so sozialinnovative Geschäftskonzepte daraus sich entwickeln können, die sich dann in Görlitz etablieren und die Stadt und die Oberlausitz bereichern.“

Katrin Hennersdorf

Warum ich mitmache?

Ich habe da richtig Lust drauf!

In der Jury für das Gründerstipendium des ahoj mitzuwirken ist eine tolle Möglichkeit, die Entwicklungen von sozialem Engagement in Verbindung mit Unternehmertum in Görlitz zu begleiten und zu unterstützten. Die Arbeit macht es möglich neue Wege, neue Menschen und neue Ideen kennen zu lernen, die uns zusammen voran bringen können.

Franzi Böhm

Franzi kam 2009 für ein Studium der Sozialen Arbeit nach Görlitz, nur um festzustellen, dass Franzi nach dem Master doch lieber Kulturmanager*in und queere Aktivista* sein möchte. Und so wurde aus dem Hobby Berufung und Beruf. Ab 2009 engagierte sich Franzi zunächst ehrenamtlich im CamilloKino und darf sich nun seit 2015 den Titel Chef*in geben. Seither ist viel passiert: Große Technik, große Projekte und große Visionen für die Zukunft, bloß die bezahlte Arbeit kam etwas zu kurz. Um sich auch personell zu professionalisieren, durfte Franzi sich als Stipendiat*in der ersten Stunde im „ahoj“ niederlassen. Und wer sagts denn, seit der ahoj-Zeit geht’s nur noch steiler bergauf!

Seit 2020 verdient Franzi nun auch eigenes Geld mit der harten Arbeit.

Ich freue mich unheimlich wieder Teil der ahoj-Crew zu werden und vielleicht sogar etwas zurückzugeben. Aber vor allem freue ich mich darauf, mit euch viel Gratiskaffee zu schlürfen und mit euch zu schnacken.

Franzi Weidle

Als ehemalige Stipendiatin des ahoj weiß Franzi, wie aufregend so eine Bewerbung mit der eigenen Idee sein kann. Gerade in der frühen Phase kann das ein großer Schritt sein, damit in die Öffentlichkeit zu treten, wenn man selbst vielleicht noch so viele Fragen und Ungewissheiten hat. Letztlich hat das Stipendium der gebürtigen Görlitzerin den nötigen Aufwind gegeben, um sich Ende 2021 als Change Agent für transformative Bildung und Kommunikation selbstständig zu machen. In dieser Rolle unterstützt sie etablierte Nachhaltigkeitsakteur/innen genauso wie Neulinge, die gerade ihre ersten Gehversuche machen. 

„Als Teil der Jury bekomme ich gute Einblicke, was sich in Görlitz gerade so tut und kann vielleicht mit meiner Story auch etwas Mut machen. Am meisten möchte ich aber einfach gern was zurückgeben – das ahoj hat mir so viel gegeben.“